Sonntag, 25. März 2018

Interview mit Bianca Iosivoni - LBM 2018

Hallo, ihr Lieben,
Laura und ich hatten am Sonntag auf der Leipziger Buchmesse die Möglichkeit, Bianca Iosivoni ['Der letzte erste Blick'] zu interviewen! Das Interview war wirklich schön und deshalb würden wir das gerne mit euch teilen. Wenn ihr also mehr über ihre Person, ihren Schreiballtag und den Weg zu 'Der letzte erste Blick' erfahren wollt, wünsche ich euch ganz viel Spaß! ♥






Hast du schon immer gerne geschrieben oder wie kamst du dazu?
Ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht als Kind, zum Beispiel die Lieblings-Animés in Gedanken weitergesponnen und mir selber Geschichten überlegt. Das mit dem Schreiben hat aber erst ungefähr mit 17 angefangen mit Fan-Fictions und Gedichten. Dann kam so die erste grobe Idee, davon gibt es ungefähr tausend Versionen und die habe ich dann 2012 zum ersten Mal fertig geschrieben. Das hat also echt lange gedauert - und das wird auch niemals jemand zu sehen kriegen. (lacht) Aber ich musste es einfach fertig schreiben um zu wissen: Ich kann eine Geschichte fertig schreiben. Ab da gab es dann kein Halten mehr.


Hast du eine bestimmte Schreibroutine?
Nicht so richtig. Ich wünschte ich hätte einen Schreiballtag, aber es gibt eigentlich keinen bei mir. Inzwischen habe ich sehr viel mit Marketing zu tun, muss viele E-Mails beantworten. Zudem bin ich bei zwei Verlagen, das heißt ich mache sehr viel für beide Verlage. Dann müssen natürlich auch neue Projekte vorbereitet werden. Ich arbeite jedoch viel mit Musik, ich höre dann beispielsweise immer vor dem Schreiben Musik, um mich drauf einzustimmen. Die Playlists, die in meinen Büchern drin sind, höre ich auch selbst immer beim Schreiben. Meistens mache ich mir dann noch einen Kaffee oder einen Tee, setze mich hin und lese so ein bisschen, was ich davor geschrieben habe. Entweder geht's dann sofort, oder ich muss mit Zeitdruck arbeiten. Dann sage ich mir: Du hast jetzt 20-25 Minuten und versuchst, so viel wie möglich zu schaffen.


Wer sind deine Autorenvorbilder?
Jennifer L. Armentrout! Die ersten New-Adult-Bücher, die ich gelesen habe, waren die von Colleen Hoover und J. Lynn, also Jennifer L. Armentrout. Und das hat mich dann wiederum auch inspiriert, das zu schreiben. Sie schreibt ja auch ein bisschen Suspense-lastig, also gerade die "Wait for you"-Reihe hat ja dann auch sehr spannend geeendet, das habe ich total gefeiert. Ich fand es immer so fasziniert, dass sie so viel im Jahr schreibt. Das waren eine Zeit lang 8 Bücher im Jahr. Und trotzdem sind die Bücher so gut. Das fand ich so krass. Inzwischen weiß ich, dass ich keine 8 Bücher im Jahr schreiben will. Ich selbst schreibe so 4 Bücher im Jahr. Aber das ist schon an der Grenze. Aber Jennifer L. Armentrout war immer mein Vorbild. Ich habe es bewundert, dass sie so viel geschafft hat, aber die Qualität trotzdem gleich gut geblieben ist. Ihr Schreibstil ist wundervoll und ihre Protagonisten super sarkastisch, das mag ich.


Wie wirst du zu deinen Charakteren inspiriert? Wo holst du die Ideen?
Das ist eine gute Frage. Meistens ist das so, wenn ich eine neue Idee habe, habe ich eine bestimmte Szene aus dem Buch im Kopf. Und damit auch schon die Charaktere, bzw. bestimmte Aspekte von ihnen. Dann kommt ganz viel beim Plotten, wenn man sich überlegt, wie müsste die Geschichte laufen. Ich lege mir dann auch immer Excel-Tabellen für alle Charaktere an, die ich wie Steckbriefe halte. Ganz oft kommt aber auch beim Schreiben etwas super Überraschendes, was ich gar nicht auf dem Schirm hatte, und plötzlich ist es da. Und ich denke mir so: Ja, das passt voll!


Was machst du gerne, wenn du gerade nicht schreibst?
Lesen. (lacht) Ich reise auch gerne. Naja gut, das ist jetzt kein Hobby, oder wenn, ein sehr teures Hobby. Ich bin sehr gerne unterwegs, ich gucke gerne online Let's-Plays und habe mir jetzt auch eine Playstation geholt. Da muss ich dann nur aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr verliere und das Schreiben vergesse. Und Serien. Da muss ich auch genau planen. Jessica Jones zum Beispiel, da kam jetzt eine neue Staffel auf Netflix. Ich habe sie aber noch nicht angeguckt, weil ich weiß, wenn ich einmal anfange, gucke ich die komplett durch. Da muss ich mir dann den ganzen Tag für frei nehmen, sonst geht das nicht. (lacht)


Thema Schreibblockade - existieren die für dich? Wenn ja, was machst du dagegen?
Ich glaube nicht an Schreibblockaden. Also nicht an dieses: Ich kann seit Monaten nicht schreiben. Da glaube ich nicht dran. Entweder liegt das an mir, dass ich zu müde oder gestresst bin oder mit den Gedanken einfach woanders und mich somit nicht auf den Text konzentrieren kann. Oder es ist wirklich ein Textproblem, dass ich einfach gerade in einer Sackgasse bin und merke, es geht nicht. Es fühlt sich nicht richtig an. Da muss ich dann halt gucken, ab wo es angefangen hat, sich nicht richtig anzufühlen. Und dann ganz viel löschen und anders schreiben. Und danach geht es dann auch meistens wieder.


Hast du Tipps oder Ratschläge für angehende Autoren?
Ganz viele Autorentipps gibt es auf der Seite Schreibwahnsinn, da haben Laura Kneidl und ich und zwei weitere Autoren ganz viele Artikel über das Schreiben geschrieben. Vom Marketing, bis zu Agenturen finden oder Interviews mit Verlagen, da ist alles mit dabei. Wir haben das Projekt Anfang des Jahres jetzt beendet. Den Blog gibt es noch, aber wir haben leider keine Zeit mehr. Aber es hat viel Spaß gemacht. Der grundlegende Tipp von mir ist aber, niemals aufzugeben. Es wird immer viele Absagen geben, es wird immer lange dauern. Meine Bücher "Der letzte erste Kuss" und "Soulmates" waren beide schon bei ganz vielen Verlagen und wurden von diesen abgelehnt. Ich habe es dann ein paar Jahre später nochmal versucht, und da hat es dann geklappt. Man darf sich von diesen Absagen nicht einschüchtern lassen und muss immer dran bleiben.


Steht die Handlung deiner Bücher am Anfang komplett fest oder entwickelt sich beim Schreiben eine Eigendynamik?
Beides. Ich habe immer einen groben Plan und weiß die wichtigsten Punkte, die in der Geschichte passieren werden. Ich weiß auch immer schon das Ende. Das muss ich auch wissen. Beim Schreiben selber kann es aber auf jeden Fall passieren, dass mich etwas komplett überrascht. Und dass dann Szenen auftauchen, die so überhaupt nicht geplant waren. Aber man denkt sich dann: Ja, passt, wieso nicht. Und ich mag das auch, also ich könnte jetzt nicht zu sehr planen. Aber ich könnte auch nicht einfach so drauflos schreiben. Da ist eine gute Mischung aus beidem ganz wichtig. Es gibt ganz viele verschiedene Plotting-Methoden, zum Beispiel die Schneeflocken-Methode. Das ist für die, die gerne ganz viel planen. Man fängt dann klein an und das wird dann zum Schluss zu einer Schneeflocke, man wird immer detaillierter und am Ende hat man dann Charakterprofile und ganze Szenen mit Inhalt aufgelistet. Das dauert dann natürlich auch erstmal. Für ein Projekt von mir habe ich das mal ausprobiert, aber hatte dann am Ende keine Lust mehr, das zu schreiben. Weil ich eben jedes Detail schon wusste, und da war für mich der Spaß dann auch weg. Aber für manche Autoren, gerade für Fantasy-Autoren, kann das echt funktionieren.


Interessieren dich die Themen, die du in deinen Büchern ansprichst, privat sehr und du möchtest sie in deinen Büchern dann verarbeiten?
Als Autor gibt man ja immer ein bisschen von sich selbst in seine Bücher. In die Charaktere, und sicher auch in die Probleme der Charaktere. Es sind aber auf jeden Fall Themen dabei, die mir sehr wichtig sind. Das, was Emery in "Der letzte erste Blick" passiert ist, ist für mich eben ein sehr wichtiges Thema und im Nachhinein hätte ich es gerne auch noch ein wenig detaillierter und intensiver besprochen. Vielleicht in einem anderen Buch. Aber ich fand es einfach wichtig, so etwas in meinen Büchern auch mal drin zu haben. Und zu zeigen, was passieren kann. Bei meiner "Sturmtochter"-Trilogie, die jetzt im Sommer im Ravensburger Verlag erscheint, ist es eher so, dass die Botschaft, die die drei Bücher vermitteln, mir selbst ganz wichtig war. Die darf ich natürlich noch nicht verraten, weil ich sonst spoilern würde.


Du bist ja sehr gut mit den Autorinnen Mona Kasten und Laura Kneidl befreundet. Unterstützt ihr euch auch gegenseitig beim Schreiben oder helft euch?
Auf jeden Fall. Wir kennen uns alle auch schon seit mindestens 4-5 Jahren, als wir alle noch ganz am Anfang waren. Wir schreiben uns ganz oft auf Skype oder WhatsApp. Das können dann zum Beispiel die neuesten News sein oder auch einfach "Hast du ein Synonym für Wort XY?". Was wir auch ganz gerne machen, ist uns gegenseitig anfeuern und motivieren. Wenn wir alle viel zu tun haben, haben wir ganz oft auch Deadlines, die zusammenfallen oder gleichzeitig Lektorate. Da pushen wir uns dann ganz gerne gegenseitig oder treten uns in den Hintern. Das hilft total.


Was sind deine nächsten Schreibpläne? Worauf können sich deine Leser freuen?
Von meiner "Sturmtochter"-Trilogie erscheint Teil 1 diesen Sommer. Die anderen erscheinen dann ungefähr im 6-7-Monatsrhythmus. Von "Soulmates" erscheint Teil 2 schon im April. Und von meiner "Firsts"-Reihe erscheinen dann auch noch zwei Bücher. Ende Mai das dritte und Ende November das vierte. Nächstes Jahr werden noch zwei Bücher im LYX-Verlag von mir erscheinen, auch im Genre New Adult. Die gehören dann auch zusammen und den männlichen Protagonisten kann man bereits in "Die letzte erste Nacht" ganz kurz kennenlernen. Er hat dort einen kurzen Auftritt. Von diesen Büchern weiß ich aber bislang weder den Titel noch weiß ich, wie die Cover aussehen werden. Aber ich bin sehr gespannt!


Das Interview mit der lieben Bianca war wirklich ein einmaliges Erlebnis! Ich habe es total genossen, mich, zusammen mit Laura, mit ihr zu unterhalten und sie war wirklich super lieb!! Danke dir, liebe Bianca, dass du dir die Zeit genommen hast und vor allem auch vielen Dank an den LYX Verlag, der dies möglich gemacht hat! Schreibt mir gerne in die Kommentare wie euch das Interview gefallen hat!

Alles Liebe, Lucia.


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