Freitag, 30. März 2018

Interview mit Laura Kneidl ["Berühre mich. nicht"] LBM 2018

Hallo ihr Lieben,
Laura und ich hatten auf der Leipziger Buchmesse die Ehre, Laura Kneidl zu interviewen. Die meisten von euch kennen sie bestimmt von "Berühre mich. nicht" und "Verliere mich. nicht" und für Laura und mich war es wirklich ein wunderbares Erlebnis, sie interviewen zu können. Damit ihr auch etwas davon habt, veröffentliche ich euch dieses nun in diesem Blogpost. Wenn ihr also mehr über Laura Kneidl als Person erfahren wollt, über ihren Schreiballtag und besonders auch ein paar Extrainformationen zu ihrer "Berühre mich. nicht"-Reihe, wünsche ich euch ganz viel Spaß! ♥





1. Frage: Hast du schon immer gerne geschrieben oder wie und wann hat sich das bei dir entwickelt?
Ich habe lange Zeit gar nicht geschrieben, ich bin keine Autorin, die sagen kann, dass sie schon immer geschrieben oder Geschichten erzählt hat. Bei mir ist das relativ spät gekommen, nämlich mit 17. Ich habe "Twilight" gelesen und habe dann angefangen, "Twilight"-Fanfictions zu schreiben und da hatte ich den ersten Kontakt zum Schreiben. 
Das war ungefähr vor 10 Jahren. Ein Jahr später ungefähr habe ich angefangen "City of Bones" von Cassandra Clare zu lesen, was ich sehr toll fand und da wollte ich dann eine eigene Geschichte erzählen und habe dann im Prinzip zuerst einen "Rip off" zu "City of Bones" geschrieben. Es war keine Fanfiction, sondern was Eigenes, aber quasi meine Lieblingselemente aus "City of Bones" zusammengeklaut in einer eigenen Geschichte.


2. Frage: Sage hat in ihrer Vergangenheit schlimme Sachen erlebt. Wie bist du darauf gekommen, hast du dich generell viel mit den Themen Psyche und speziell Angststörungen beschäftigt?
Die Idee hat sich so ein bisschen gewandelt, ich habe vor 4-5 Jahren schon ein New Adult Buch geschrieben, was aber nicht veröffentlicht wurde, da ich es nicht gut fand. Da hatte die Protagonistin eine bipolare Störung. Generell interessiert mich die menschliche Psyche, besonders psychische Krankheiten. Es war ein persönliches Anliegen von mir, die Gesellschaft über sowas "aufzuklären". Obwohl das Wort bisschen falsch gewählt ist, aber ich wollte gerne darstellen, dass man kein anderer Mensch ist, nur weil man an einer derartigen Krankheit leidet. Ich wollte einfach eine Offenheit dafür schaffen, das war mir sehr wichtig und diese Protagonistin hatte halt diese bipolare Störung. Ich habe darüber ganz viel recherchiert und bin dabei darauf gekommen, dass es auch eine Phobie vor Männern gibt. Ich habe dann darüber gelesen, was das auslöst, wie sich das zeigt, woher das kommt und fand das irgendwie total spannend. Allerdings hatte ich noch keinen Charakter, zu dem das gepasst hat. Als ich "Berühre mich. nicht" entwickelt habe, bin ich mit Sage irgendwie darauf gekommen und dachte mir, dass das zu Sage gut passen würde. Ich habe dann ihre ganze Background Geschichte entwickelt und Stück für Stück hat sie mir das dann sozusagen erzählt. Beim Schreiben ist mir aber aufgefallen, dass diese Phobie irgendwie nicht das Richtige ist, also habe ich nochmal weiterrecherchiert und bin dann auf diese Angststörung gestoßen. Ich kenne außerdem Freunde von mir, die darunter leiden, mit denen ich auch darüber gesprochen habe und auch ich selbst bin eher ein ängstlicher und kopflastiger als mutiger Mensch und so kam dann halt die Idee zu Sage, wie sich das so entwickelt hat.


3. Hast du Hilfe bei den Recherchen für deine Bücher? Oder wie läuft die Recherche ab?
Der Ursprung der Recherche ist erstmal Wikipedia, da mache ich mich erstmal etwas schlau. Dann schaue ich, was es im Internet an Fachliteratur gibt, in Foren kann man ja auch viel lesen. Beispielsweise bei Angststörungen gibt es viele Foren, wo Betroffene über ihre Ängste reden. Aber es ist auf jeden Fall auch wichtig, persönlich Leute anzuschreiben und mit denen darüber zu reden, weil die einem genau die Fragen beantworten können, die man zu seinem Buch hat. Mir ist es dabei aber auch wichtig, mit mehr als einer Person zu reden, da ich glaube, dass keine Erfahrung übergreifend für alle ist. Deshalb ist es mir wichtig, mit drei, vier, fünf Personen zu reden und aus dem, was sie erfahren habe, das möglichst Zutreffendste zu schreiben, obwohl man selbst dann noch nicht alle erreicht. Das merke ich auch bei den Rückmeldungen zu "Berühre mich. nicht". Die einen schreiben, dass sie Sage mit ihren Angststörungen super gut verstehen können, weil es ihnen auch so geht und andere schreiben wiederum, dass das noch viel zu mild dargestellt ist, weil halt ihre persönlichen Erfahrungen ganz anders sind als die von Sage. Das ist halt wirklich eine ganz individuelle Erfahrung für jeden, aber genau deshalb ist es extrem wichtig, mit Leuten darüber zu schreiben, da die Fachliteratur da nicht alles transportieren kann. Diese sagt einem Symptome und so weiter, aber sie kann dir nicht sagen, wie man sich wirklich dabei fühlt und wie der Alltag dabei ist.



4. Sage's Freunde sind ja alle sehr unterschiedlich und haben ihren eigenen Charakter. Wie bist du auf die einzelnen Personen gekommen? Wodurch wurdest du inspiriert?
Es ist schwer zu sagen, dass ich dazu inspiriert wurde, man überlegt sich halt, ausgehend der Protagonistin, welche Personen sie in ihrem Umfeld braucht bzw. mit welchen Personen sie befreundet sein kann. Es kann ja nicht jeder mit jedem befreundet sein. Es war natürlich klar, dass Sage irgendeine Freundin haben muss und dann wurde das eben Megan. Dann habe ich mir die Frage gestellt, woher die beiden sich kennen und für mich war es logisch, dass sie sie schon vor der Angststörung gekannt haben muss. Dann arbeitet man sich halt Stück für Stück voran und überlegt, was eine logische Konstellation der Freundschaften wäre. Bei Charakteren ist das auch viel Eingebung wie diese Charaktere sind. Bei April zum Beispiel wusste ich gar nicht, dass sie so ein Serienjunkie ist, das war überhaupt nicht geplant, aber nach der ersten aufkommenden Diskussion in der Küche mit "Game of Thrones" hat sich das bei April so entwickelt. 
Gerade bei New Adult ist es mir zwar wichtig, die Eckpfeiler von den jeweiligen Charakteren zu kennen und zu wissen, wie die grob angelegt sind, wie z.B. bei Luca zu wissen, dass er das studiert und Probleme mit seiner Mutter hat, aber viel muss halt auch intuitiv kommen. Sonst wirkt das alles so konstruiert und gewollt, ein bisschen ist gut, aber nicht zu viel.


5. Würdest du sagen, dass dir einer deiner Charaktere ähnelt?
Es gibt keinen Charakter, der mir komplett ähnelt, aber ich bin davon überzeugt, dass man jedem Charakter, ob Haupt- oder Nebencharakter oder auch Bösewicht, ein Stück von sich mitgibt. Man braucht diese Verbindung auch, um den Charakter greifen zu können. Wenn ein Charakter dir in keinerlei Hinsicht ähneln würde, wäre das, glaube ich, schon schwer, ein Buch über die Person zu schreiben. Deshalb muss es immer einen Teil geben, den man nachvollziehen kann. Zum Beispiel bei dem Antagonisten, wenn der Antrieb Neid ist, muss man sich dabei auch auf sich selber beziehen und überlegen, wie man selbst bei Neid fühlt. Das heißt, es muss immer eine gewisse Verbindung da sein, um die Motive des Charakters greifen zu können. Bei Sage ist es ja beispielsweise so, dass sie recht ängstlich und sehr kopflastig ist, das haben wir gemeinsam, und bei Luca ist es unser Studium und unsere Liebe zu Büchern, bei April die Liebe zu Serien.


6. Du bist ja mit Bianca Iosivoni und Mona Kasten befreundet. Helft ihr euch manchmal oder liefert euch gegenseitig Ideen?Ja auf jeden Fall, Bianca wohnt inzwischen ja auch hier in Leipzig, genau wie ich und wir wohnen nur 10 Gehminuten voneinander entfernt. Wir beide reden (vor allem in letzter Zeit) ständig über neue Ideen. Wir treffen uns zum Kaffee, reden darüber, tauschen uns aus und wir helfen uns auch manchmal über Whatsapp, zum Beispiel, wenn wir ein Synonym für ein Wort brauchen oder generell eine Formulierung. Da sind wir wirklich im ständigen Austausch und helfen uns gegenseitig, so gut es geht. 


7. Welches Genre schreibst du lieber? Fantasy oder New Adult?
Ich bevorzuge keines von beiden, ich schreibe immer das, was ich selbst lesen möchte und lese halt gerne Fantasy, aber auch New Adult. Aktuell habe ich das Glück, dass ich das immer abwechselnd schreiben kann und diese Abwechslung mag ich wirklich sehr. Bei New Adult kann ich richtig tief in die Charaktere rein gehen, mich ganz den Charakteren widmen. Bei Fantasy mag ich es hingegen den Plot und die Action ausleben zu können. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich sage immer, dass ich es bei New Adult super schwer finde, Spannung einzubauen, da es bei den alltäglichen Situationen wie einkaufen schwer ist. Der Leser muss gerne lesen wollen, dass sie einkaufen gehen und das ist bei Fantasy halt leichter, obwohl es da wiederum schwieriger ist, Gefühle hineinzubringen. 
Ich bin einfach froh, beides schreiben zu können.


8. Existieren Schreibblockaden für dich und was tust du dagegen?
An die klassischen Schreibblockaden, dass gar nichts mehr geht, glaube ich nicht ganz so sehr. Wenn ich beim Schreiben nicht weiterkomme, hat das entweder den Grund, dass ich in dem Moment einfach keine Lust habe und dann muss ich mir das auch eingestehen, dass es dann gerade nicht geht, oder aber ich habe Angst davor, etwas falsch zu machen, das wäre dann die Selbstzweifelblockade. Was noch sein kann, ist, dass ich in der Vergangenheit einen Fehler im Manuskript gemacht habe. Also zum Beispiel habe ich eine falsche Abzweigung genommen, sodass der Charakter eine falsche Entscheidung getroffen hat und ich deswegen nicht vorankomme. Das ist dann ein Bauchgefühl und ich gehe in dem Fall einfach zurück und schaue, ab wann es mir schwer fällt zu schreiben, ab wann ich neu ansetzen und was ich löschen müsste. 
Manchmal lösche ich dann auch 500 Wörter, auch wenn ich manchmal lange überlege, ob ich diese wirklich löschen soll, aber meistens ist es die richtige Entscheidung, da ich die 500 Wörter dann innerhalb von 1-2 Tagen wieder drinnen habe, da der Schreibfluss dann automatisch wieder zurückkommt. 


9. Wie viele Stunden verbringst du täglich mit Schreiben?
Das kann man pauschal gar nicht sagen. Zum Beruf Autor gehören ja viele Sachen dazu: Entwerfen des Plots, Lektorat, Druckfahnen, Social Media und Marketing, Messen, Lesungen, Interviews, Emails beantworten....Deshalb schreibt man auch nicht jeden Tag, das ist eher so phasenweise. Man hat mal 2 Monate, in denen man wirklich viel schreibt, aber während der Druckfahnenphasen zum Beispiel, schreibt man wieder gar nicht. Wenn ich aber einen Schreibtag habe, setze ich mich um 8 Uhr hin und schreibe manchmal auch bis 18 Uhr, aber natürlich auch mit Unterbrechungen. Es gibt auch Tage, wo ich merke, dass Schreiben heute nicht gut funktioniert und dann höre ich auch auf. Man muss nur aufpassen, dass man es nicht zu sehr schleifen lässt, wegen Netflix zum Beispiel :D


10. Gibt es ein Genre, was du noch gerne ausprobieren würdest? Oder hattest du vielleicht mal eins angepeilt und dich nicht getraut?
Nicht trauen gibt es bei mir eigentlich nicht. Also ich habe ein High Fantasy Buch geschrieben, was im Oktober im Piper Verlag erscheint, wozu ich die Idee schon 2010 hatte, mir das damals aber noch nicht zugetraut habe. Ich musste erst ein paar Erfahrungen sammeln, um mich das zu trauen. Jetzt bin ich, glaube ich, an dem Punkt angelangt, dass ich theoretisch alles schreiben würde, ich also keine Angst mehr vor irgendwas hätte. Natürlich gibt es aber Genre, auf die ich im Moment einfach keine Lust habe. Zum Beispiel auf einen historischen Roman, da ich mich wenig bis gar nicht für Geschichte interessiere und auf die genaue Recherche hätte ich da einfach keine Lust. Ich habe außerdem das Gefühl, dass Thriller (im Moment) auch nicht so meins ist. 
Also gibt es für mich aktuell kein Genre, was ich wirklich ausprobieren möchte, da ich ja das Glück habe, Jugendbücher, (High) Fantasy und New Adult schreiben zu können.

!Spoiler zu "Verliere mich.nicht"!
11. Wir hatten mal gehört, dass es ein alternatives Ende zu "Berühre mich. nicht" gibt. Würdest du das mit uns teilen?
Das kann ich gerne teilen. Das Ende ist gar nicht so anders, in meinem ursprünglichen Ende bei "Verliere mich. nicht" , was ich hatte, war es tatsächlich so, dass Alan sich an Nora vergriffen hat. Im Prinzip war es da auch so, dass Luca sich verplappert hat und daraufhin das Versprechen zwischen Sage und Alan gebrochen ist und Alan sich deshalb an Nora vergriffen hat. Nora hat Sage dann angerufen und ihr das erzählt und dann verläuft das Ende eigentlich genauso wie im jetzigen Ende, dass Luca und Sage also nach Maine fahren und versuchen, Nora da herauszuholen. Es gab dann noch zwei weitere Versuche, wo ich versucht habe, Alans Gerichtsprozess noch mitzuschreiben. Im Endeffekt habe ich das dann aber geändert, da die Sache mit Nora einfach dazu geführt hätte, dass das Sage so zerstört hätte, dass ich fast noch ein drittes Buch hätte schreiben müssen, in dem Sage versuchen würde, mit den Schuldgefühlen klarzukommen und wo Luca sich auch damit auseinandersetzt. Bei dem jetzigen Ende hat sie natürlich auch noch viel zu verarbeiten, aber sie muss nicht damit leben, dass das Gleiche ihrer Schwester angetan wurde. Den Teil mit Alan und dem Gerichtsprozess habe ich herausgenommen, da ich mir gedacht habe, dass es trotz allem ein New Adult Roman ist. Für mich ist das Ende der Geschichte, dass Sage Luca alles erzählt, sie sich noch näher kommen, da es in dem Buch ja um die Beziehung der beiden geht. Deshalb wäre das mit Alan etwas unpassend gewesen, da es nicht der Fokus der Geschichte ist, zwar sehr relevant für Sage, aber da sollte die Beziehung von Sage und Luca schon im Fokus stehen.


12. Auf was dürfen sich deine Leser nach "Herz aus Schatten" freuen? 
Auf ein Projekt, das mir besonders am Herzen liegt, da ich es bereits seit 2010 mit mir rumtrage und seit 2015 daran arbeite. Es ist der erste Teil einer High Fantasy Reihe, die im Oktober 2018 im Piper Verlag erscheinen wird. Der erste Band trägt den Titel "Die Krone der Dunkelheit". In dem Buch geht es um Freya, eine Prinzessin, die sich auf die Suche nach ihrem tot geglaubten Bruder begibt und sich dabei verbotenerweise der Magie zuwendet. Und um Ceylan, einer Kriegerin in Ausbildung, deren größeren Wunsch es ist, sich an den fae und Elva zu rächen, die ihre Familie getötet haben. Aber auch ein verfluchter Assassine, ein verurteilter Wächter und ein verlorener Prinz spielen eine Rolle. Es wird sehr spannend und ich kann es kaum erwarten!

Außerdem erscheint außerdem demnächst ein neuer New Adult Roman. Es wird ein Einzelband und er erscheint wieder bei LYX. Weitere Infos folgen noch!


So ihr Lieben, ich hoffe, euch hat das Interview mit Laura Kneidl gefallen, gebt mir doch gerne mal Feedback in den Kommentaren, ob ihr das in Zukunft weiterhin sehen wollt.
Ich wünsche euch noch ein angenehmes Wochenende und schöne Ostern!


Alles Liebe, Lucia. ♥




Sonntag, 25. März 2018

Interview mit Bianca Iosivoni - LBM 2018

Hallo, ihr Lieben,
Laura und ich hatten am Sonntag auf der Leipziger Buchmesse die Möglichkeit, Bianca Iosivoni ['Der letzte erste Blick'] zu interviewen! Das Interview war wirklich schön und deshalb würden wir das gerne mit euch teilen. Wenn ihr also mehr über ihre Person, ihren Schreiballtag und den Weg zu 'Der letzte erste Blick' erfahren wollt, wünsche ich euch ganz viel Spaß! ♥






Hast du schon immer gerne geschrieben oder wie kamst du dazu?
Ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht als Kind, zum Beispiel die Lieblings-Animés in Gedanken weitergesponnen und mir selber Geschichten überlegt. Das mit dem Schreiben hat aber erst ungefähr mit 17 angefangen mit Fan-Fictions und Gedichten. Dann kam so die erste grobe Idee, davon gibt es ungefähr tausend Versionen und die habe ich dann 2012 zum ersten Mal fertig geschrieben. Das hat also echt lange gedauert - und das wird auch niemals jemand zu sehen kriegen. (lacht) Aber ich musste es einfach fertig schreiben um zu wissen: Ich kann eine Geschichte fertig schreiben. Ab da gab es dann kein Halten mehr.


Hast du eine bestimmte Schreibroutine?
Nicht so richtig. Ich wünschte ich hätte einen Schreiballtag, aber es gibt eigentlich keinen bei mir. Inzwischen habe ich sehr viel mit Marketing zu tun, muss viele E-Mails beantworten. Zudem bin ich bei zwei Verlagen, das heißt ich mache sehr viel für beide Verlage. Dann müssen natürlich auch neue Projekte vorbereitet werden. Ich arbeite jedoch viel mit Musik, ich höre dann beispielsweise immer vor dem Schreiben Musik, um mich drauf einzustimmen. Die Playlists, die in meinen Büchern drin sind, höre ich auch selbst immer beim Schreiben. Meistens mache ich mir dann noch einen Kaffee oder einen Tee, setze mich hin und lese so ein bisschen, was ich davor geschrieben habe. Entweder geht's dann sofort, oder ich muss mit Zeitdruck arbeiten. Dann sage ich mir: Du hast jetzt 20-25 Minuten und versuchst, so viel wie möglich zu schaffen.


Wer sind deine Autorenvorbilder?
Jennifer L. Armentrout! Die ersten New-Adult-Bücher, die ich gelesen habe, waren die von Colleen Hoover und J. Lynn, also Jennifer L. Armentrout. Und das hat mich dann wiederum auch inspiriert, das zu schreiben. Sie schreibt ja auch ein bisschen Suspense-lastig, also gerade die "Wait for you"-Reihe hat ja dann auch sehr spannend geeendet, das habe ich total gefeiert. Ich fand es immer so fasziniert, dass sie so viel im Jahr schreibt. Das waren eine Zeit lang 8 Bücher im Jahr. Und trotzdem sind die Bücher so gut. Das fand ich so krass. Inzwischen weiß ich, dass ich keine 8 Bücher im Jahr schreiben will. Ich selbst schreibe so 4 Bücher im Jahr. Aber das ist schon an der Grenze. Aber Jennifer L. Armentrout war immer mein Vorbild. Ich habe es bewundert, dass sie so viel geschafft hat, aber die Qualität trotzdem gleich gut geblieben ist. Ihr Schreibstil ist wundervoll und ihre Protagonisten super sarkastisch, das mag ich.


Wie wirst du zu deinen Charakteren inspiriert? Wo holst du die Ideen?
Das ist eine gute Frage. Meistens ist das so, wenn ich eine neue Idee habe, habe ich eine bestimmte Szene aus dem Buch im Kopf. Und damit auch schon die Charaktere, bzw. bestimmte Aspekte von ihnen. Dann kommt ganz viel beim Plotten, wenn man sich überlegt, wie müsste die Geschichte laufen. Ich lege mir dann auch immer Excel-Tabellen für alle Charaktere an, die ich wie Steckbriefe halte. Ganz oft kommt aber auch beim Schreiben etwas super Überraschendes, was ich gar nicht auf dem Schirm hatte, und plötzlich ist es da. Und ich denke mir so: Ja, das passt voll!


Was machst du gerne, wenn du gerade nicht schreibst?
Lesen. (lacht) Ich reise auch gerne. Naja gut, das ist jetzt kein Hobby, oder wenn, ein sehr teures Hobby. Ich bin sehr gerne unterwegs, ich gucke gerne online Let's-Plays und habe mir jetzt auch eine Playstation geholt. Da muss ich dann nur aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr verliere und das Schreiben vergesse. Und Serien. Da muss ich auch genau planen. Jessica Jones zum Beispiel, da kam jetzt eine neue Staffel auf Netflix. Ich habe sie aber noch nicht angeguckt, weil ich weiß, wenn ich einmal anfange, gucke ich die komplett durch. Da muss ich mir dann den ganzen Tag für frei nehmen, sonst geht das nicht. (lacht)


Thema Schreibblockade - existieren die für dich? Wenn ja, was machst du dagegen?
Ich glaube nicht an Schreibblockaden. Also nicht an dieses: Ich kann seit Monaten nicht schreiben. Da glaube ich nicht dran. Entweder liegt das an mir, dass ich zu müde oder gestresst bin oder mit den Gedanken einfach woanders und mich somit nicht auf den Text konzentrieren kann. Oder es ist wirklich ein Textproblem, dass ich einfach gerade in einer Sackgasse bin und merke, es geht nicht. Es fühlt sich nicht richtig an. Da muss ich dann halt gucken, ab wo es angefangen hat, sich nicht richtig anzufühlen. Und dann ganz viel löschen und anders schreiben. Und danach geht es dann auch meistens wieder.


Hast du Tipps oder Ratschläge für angehende Autoren?
Ganz viele Autorentipps gibt es auf der Seite Schreibwahnsinn, da haben Laura Kneidl und ich und zwei weitere Autoren ganz viele Artikel über das Schreiben geschrieben. Vom Marketing, bis zu Agenturen finden oder Interviews mit Verlagen, da ist alles mit dabei. Wir haben das Projekt Anfang des Jahres jetzt beendet. Den Blog gibt es noch, aber wir haben leider keine Zeit mehr. Aber es hat viel Spaß gemacht. Der grundlegende Tipp von mir ist aber, niemals aufzugeben. Es wird immer viele Absagen geben, es wird immer lange dauern. Meine Bücher "Der letzte erste Kuss" und "Soulmates" waren beide schon bei ganz vielen Verlagen und wurden von diesen abgelehnt. Ich habe es dann ein paar Jahre später nochmal versucht, und da hat es dann geklappt. Man darf sich von diesen Absagen nicht einschüchtern lassen und muss immer dran bleiben.


Steht die Handlung deiner Bücher am Anfang komplett fest oder entwickelt sich beim Schreiben eine Eigendynamik?
Beides. Ich habe immer einen groben Plan und weiß die wichtigsten Punkte, die in der Geschichte passieren werden. Ich weiß auch immer schon das Ende. Das muss ich auch wissen. Beim Schreiben selber kann es aber auf jeden Fall passieren, dass mich etwas komplett überrascht. Und dass dann Szenen auftauchen, die so überhaupt nicht geplant waren. Aber man denkt sich dann: Ja, passt, wieso nicht. Und ich mag das auch, also ich könnte jetzt nicht zu sehr planen. Aber ich könnte auch nicht einfach so drauflos schreiben. Da ist eine gute Mischung aus beidem ganz wichtig. Es gibt ganz viele verschiedene Plotting-Methoden, zum Beispiel die Schneeflocken-Methode. Das ist für die, die gerne ganz viel planen. Man fängt dann klein an und das wird dann zum Schluss zu einer Schneeflocke, man wird immer detaillierter und am Ende hat man dann Charakterprofile und ganze Szenen mit Inhalt aufgelistet. Das dauert dann natürlich auch erstmal. Für ein Projekt von mir habe ich das mal ausprobiert, aber hatte dann am Ende keine Lust mehr, das zu schreiben. Weil ich eben jedes Detail schon wusste, und da war für mich der Spaß dann auch weg. Aber für manche Autoren, gerade für Fantasy-Autoren, kann das echt funktionieren.


Interessieren dich die Themen, die du in deinen Büchern ansprichst, privat sehr und du möchtest sie in deinen Büchern dann verarbeiten?
Als Autor gibt man ja immer ein bisschen von sich selbst in seine Bücher. In die Charaktere, und sicher auch in die Probleme der Charaktere. Es sind aber auf jeden Fall Themen dabei, die mir sehr wichtig sind. Das, was Emery in "Der letzte erste Blick" passiert ist, ist für mich eben ein sehr wichtiges Thema und im Nachhinein hätte ich es gerne auch noch ein wenig detaillierter und intensiver besprochen. Vielleicht in einem anderen Buch. Aber ich fand es einfach wichtig, so etwas in meinen Büchern auch mal drin zu haben. Und zu zeigen, was passieren kann. Bei meiner "Sturmtochter"-Trilogie, die jetzt im Sommer im Ravensburger Verlag erscheint, ist es eher so, dass die Botschaft, die die drei Bücher vermitteln, mir selbst ganz wichtig war. Die darf ich natürlich noch nicht verraten, weil ich sonst spoilern würde.


Du bist ja sehr gut mit den Autorinnen Mona Kasten und Laura Kneidl befreundet. Unterstützt ihr euch auch gegenseitig beim Schreiben oder helft euch?
Auf jeden Fall. Wir kennen uns alle auch schon seit mindestens 4-5 Jahren, als wir alle noch ganz am Anfang waren. Wir schreiben uns ganz oft auf Skype oder WhatsApp. Das können dann zum Beispiel die neuesten News sein oder auch einfach "Hast du ein Synonym für Wort XY?". Was wir auch ganz gerne machen, ist uns gegenseitig anfeuern und motivieren. Wenn wir alle viel zu tun haben, haben wir ganz oft auch Deadlines, die zusammenfallen oder gleichzeitig Lektorate. Da pushen wir uns dann ganz gerne gegenseitig oder treten uns in den Hintern. Das hilft total.


Was sind deine nächsten Schreibpläne? Worauf können sich deine Leser freuen?
Von meiner "Sturmtochter"-Trilogie erscheint Teil 1 diesen Sommer. Die anderen erscheinen dann ungefähr im 6-7-Monatsrhythmus. Von "Soulmates" erscheint Teil 2 schon im April. Und von meiner "Firsts"-Reihe erscheinen dann auch noch zwei Bücher. Ende Mai das dritte und Ende November das vierte. Nächstes Jahr werden noch zwei Bücher im LYX-Verlag von mir erscheinen, auch im Genre New Adult. Die gehören dann auch zusammen und den männlichen Protagonisten kann man bereits in "Die letzte erste Nacht" ganz kurz kennenlernen. Er hat dort einen kurzen Auftritt. Von diesen Büchern weiß ich aber bislang weder den Titel noch weiß ich, wie die Cover aussehen werden. Aber ich bin sehr gespannt!


Das Interview mit der lieben Bianca war wirklich ein einmaliges Erlebnis! Ich habe es total genossen, mich, zusammen mit Laura, mit ihr zu unterhalten und sie war wirklich super lieb!! Danke dir, liebe Bianca, dass du dir die Zeit genommen hast und vor allem auch vielen Dank an den LYX Verlag, der dies möglich gemacht hat! Schreibt mir gerne in die Kommentare wie euch das Interview gefallen hat!

Alles Liebe, Lucia.


Montag, 19. März 2018

Leipziger Buchmesse 2018 - Mein Messebericht

Hallo, ihr Lieben! 
Ich melde mich heute mit meinem Messebericht der Leipziger Buchmesse 2018.
Dieses Jahr war mein erstes Mal auf der LBM und ich fand es wirklich schön.
Ich habe so viele tolle Leute getroffen und vermisse das Wochenende jetzt schon total!
Zwar gab es auch viel Chaos, dazu aber gleich mehr. 
Wenn ihr Lust habt, meine Einblicke der Buchmesse zu sehen, wünsche ich euch jetzt ganz viel Spaß! ♥




Messetag 1 - Samstag, 17.03.18
Geplant war es eigentlich, dass mein Zug um 10:45 Uhr am Leipzig Hbf ankommt. 
Leider gab es aber ein großes Schneechaos, weshalb viele Zugverbindungen gestrichen wurden, extreme Verzögerungen auftraten und der Hauptbahnhof sogar gesperrt wurde. 
So war ich 9 Stunden statt 4 Stunden unterwegs bis ich Laura endlich in Halle traf. Das war mein erster Glücksmoment und ich konnte die anstrengende Reise halbwegs vergessen, da ich meinen Lieblingsmenschen wieder in den Armen halten konnte. Von da an wusste ich, dass das tolle Wochenende nun beginnt!
Von Halle aus fuhren wir dann mit der S-Bahn nach Leipzig und nahmen uns schließlich ein Taxi zur Messe, da wirklich keine Bahn mehr fuhr. 
Um 16 Uhr auf der Buchmesse angekommen, machten wir uns sofort zum Bookstagram Treffen auf, unsere anderen geplanten Termine hatten wir aufgrund der Zugverzögerungen leider verpasst. Dafür war das Bookstagramtreffen umso schöner. Wir wurden sofort von unglaublich vielen tollen Menschen begrüßt und ich war sofort glücklich. Endlich habe ich viele liebe Leute wiedergesehen, neue Menschen kennengelernt und es hat mir einfach so viel Spaß gemacht, mich mit euch zu unterhalten, Fotos zu machen und Erinnerungen zu schaffen. Danke an dieser Stelle an jeden, der da war! 





Gruppenfoto♥


EmilyJosyVaniLaura ♥


Endlich habe ich auch die
liebste Jessy wieder getroffen ♥


Lieblinge ♥


Meine süßeste Sabrina ♥



Die liebe Jessi und Romy ♥


Unser Messesamstag endete damit, dass Scarlett, Vani, Laura und ich zu der Signierstunde von Sebastian Fitzek gingen, wo ich mir endlich auch eine Signatur ergattern konnte! Ich habe mich so gefreut und Fitzek war wieder so lieb. 



Mit Sebastian Fitzek ♥


Danach haben Laura und ich uns auf den Weg zu unserer Unterkunft gemacht und sind dabei wirklich fast erfroren. Gefühlt waren es -20 Grad. nach einer kleinen Aufwärmungsphase haben wir uns wieder auf den Weg in die Innenstadt gemacht, da wir mit ein paar lieben Leuten essen gehen wollten. Nach längerem Suchen (wir haben beide nicht den besten Orientierungssinn :D), und als wir endlich den Eingang des Restaurants gefunden haben (warum gibt es auch vier verschiedene, aber nur einer ist offen), waren wir dann endlich wieder im Warmen und haben es uns gut gehen lassen. Es war wirklich sehr schön. ♥



Abendessen mit den Mädels ♥


Als wir zurück in der Unterkunft waren, sind wir nur noch todmüde ins Bett gefallen und haben uns den nächsten Messetag schon mal in unseren Träumen vorgestellt. 


Messetag 2 - Sonntag, 18.03.18

Am Sonntag sind Laura und ich ziemlich früh aufgestanden, damit wir im Gegensatz zu Samstag mehr Zeit auf der Messe haben. Um 10:15 Uhr hatten wir unseren ersten Termin und das war ein ganz besonderer. Wir durfen nämlich ein Interview mit Laura Kneidl führen, was neben dem Bookstagramtreffen mein absolutes Highlight war (mein drittes Highlight seht ihr gleich noch). Laura war so so lieb und es war total interessant, zu hören, welche Antworten sie auf unsere Fragen hat. So hat man einen kleinen Einblick hinter die Kulissen von "Berühre mich nicht" bzw "Verliere mich nicht" bekommen und Laura hat sich auch wirklich viel Zeit für uns genommen. Ich finde man hat total gemerkt, dass es ihr auch Spaß gemacht hat, sie ging auf alles detailliert ein und ich habe sie so in mein Herz geschlossen.  Zum Schluss konnten wir uns noch unsere Bücher signieren lassen und ein paar Fotos machen. 



Laura Kneidl, Laura und ich ♥


Mit der liebsten Laura ♥


Nach diesem unglaublich tollem Einstieg in den Messesonntag sind Laura und ich erstmal frühstücken gegangen und haben die Zeit genossen. 


Liebling ♥


Danach sind wir sofort zu unserem nächsten Termin. Mein weiteres Highlight: Wir durften ebenso die liebe Bianca Iosivoni interviewen. Sie war einfach so lieb und es hat wirklich Spaß gemacht, mit ihr zu quatschen, mehr über ihre Geschichten und ihren Schreiballtag zu erfahren und zum Schluss haben wir ebenso unsere Bücher signieren lassen und noch ein paar Fotos geschossen. 
Danach haben wir noch etwas gequatscht, was ich wirklich genossen habe. Es war total schön, mal mit einer Autorin ganz entspannt über alltägliche Themen zu reden. Ich danke dir für die tolle Zeit, Bianca! Du bist wirklich eine so sympathische Autorin, die ich wirklich gern habe!



Bianca Iosivoni, Laura und ich ♥



Sie war unglaublich toll! ♥


Danach sind wir es ganz entspannt angegangen. Wir sind einfach etwas über die Messe geschlendert, haben uns einige Verlagsstände angesehen, bis es 14 Uhr war und wir zum Bookstagramtreffen gegangen sind.
Dort habe ich wieder so Viele von euch gesehen und habe jedes einzelne Gespräch genossen! ♥ Auch hier noch ein paar Einblicke: 



Etwas Herumschlendern ♥



Vani und ich ♥



Die allersüßeste Scarli ♥ 



VaniJosyIsabell und ich ♥



Nach dem Bookstagramtreffen haben Laura und ich es uns in Leseecken gemütlich gemacht, weil wir wirklich müde waren und etwas Ruhe brauchten, um uns eine neue Zugverbindung herauszusuchen. Unsere Züge wurden nämlich wieder gestrichen und wir haben uns wirklich Gedanken gemacht, ob wir noch nach Hause kommen. :D 
Gegen 19 Uhr saßen wir dann im Zug auf den Weg zu Laura und somit war das Messewochenende leider auch schon vorbei!

Danke an alle, die das Wochenende zu etwas so Besonderem gemacht haben, ich freue mich auf die FBM! 
Ich habe euch lieb, fühlt euch alle gedrückt und bis zum nächsten Mal! ♥
Und liebe Miri und Sina, in Gedanken wart ihr immer bei uns! ♥


Alles Liebe, Lucia.